Es gibt nur ein Hövelhof!

 

In der Diskussion über den Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans (LEP) bekräftigen Die Grünen in Hövelhof ihre Zustimmung zur grundsätzlichen Zielsetzung des LEP und kritisieren die vom Rat verabschiedete Stellungnahme der Gemeinde sowohl vom Inhalt als auch vom Tonfall.

„Die zur Verfügung stehende Fläche in Hövelhof ist nun mal endlich“, stellt Jörg Schlüter fest, Mitglied des Kreistages und Kandidat für den Hövelhofer Rat. Jeder Quadratmeter kann nur einmal genutzt werden: entweder als Baugrund für Familienhäuser oder als Acker- oder Wiesenfläche für landwirtschaftliche Betriebe oder als Industrie- oder Gewerbegebiet – oder eben als naturbelassene Fläche in Wald und Flur. Ziel des LEP ist es, einen sorgsamen und ausgewogenen Umgang mit dem Gut „Fläche“ zwischen allen Interessengruppen zu gewährleisten. Schließlich suchten Landwirte oftmals vergeblich weitere Pachtflächen, und die Natur könne sich alleine nicht wehren, so die Grünen in einer Stellungnahme.

„Wenn Bürgermeister Berens die angebliche „Planwirtschaft“ aus Düsseldorf ablehnt und fordert, es müsse vor Ort entschieden werden, was notwendig und sinnvoll ist, dann ist zu befürchten, dass in 20 Jahren kein Baum mehr in Hövelhof steht“, kritisiert Schlüter, denn: „Die bisherige Politik der Gemeinde kennt doch nur eine Richtung: Im Zweifelsfall Freiflächen zubauen und Wald abholzen.“ Dabei verhindere der LEP keineswegs, wie von der Gemeinde behauptet, eine Weiterentwicklung der Gemeinden, so Schlüter weiter. Der LEP sieht allerdings vor, den zusätzlichen Freiraumflächenverbrauch im Laufe der nächsten 10 Jahre zu reduzieren. Dies sei nach Ansicht der Grünen auch deshalb mittelfristig sinnvoll, weil in nur fünf Jahren durch den angekündigten Abzug der britischen Streitkräfte riesige Flächen in der Region frei werden.

 

Es ist seit vielen Jahren bekannt, dass die Flächen für Siedlung und Gewerbe in Hövelhof knapp werden. Die seit Generationen von der CDU mehrheitlich regierte Gemeinde raste ungebremst auf den Punkt zu, an dem nur noch das Abholzen des Hövelhofer Waldes Gewerbeflächen schaffen könnte. Das wurde glücklicherweise untersagt. Die Gemeinde hat in all den Jahren aber keine Anstrengungen unternommen, mit innovativen Konzepten Flächenmanagement zu betreiben und den Flächenverbrauch zu verlangsamen. Preiswerte Neubauflächen in einem neu erschlossenen Gewerbe- oder Baugebiet sind eben immer attraktiver und flexibler als einzelne Grundstücke in einer bestehenden Bebauung, bei der der Bauherr eventuell Kompromisse eingehen müsste. Es gibt keine zwei Hövelhofs: Die von der Gemeinde geforderte ungebremste „Weiter so“-Politik führt ohnehin dazu, dass irgendwann keine Flächen mehr zur Verfügung stehen. Das der Landesregierung jetzt vorzuwerfen, ist schäbig und unredlich, so Schlüter abschließend.

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