GRÜNE fordern Maßnahmen zur sozialen Betreuung von Flüchtlingen

Die Zahl der Flüchtlinge nimmt überall im Bundesgebiet zu, entsprechend auch in Hövelhof. Im Februar lebten 86 Flüchtlinge in Sammelunterkünften und Containern, wie die Gemeindeverwaltung Hövelhof auf eine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hövelhof mitteilte.

„Auch im Jahr 2015 wird damit gerechnet, dass die Zahl weiter steigt. Aktuell wurde von vier Bundesländern öffentlich gemacht, dass 2015 bis zu 500.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen könnten, wie der Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW am 23.03.2015 in einer Presserklärung mitteilte. Bislang wurde von 300.000 Personen ausgegangen“, so Juliane Brauckmann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Hövelhof.
„Vor diesem Hintergrund hat unser Antrag zur kommenden Ratssitzung um so mehr  Relevanz“, ergänzt Brauckmann. „Wir sind sicher, dass die von uns beantragte Stelle für die Begleitung von Flüchtlingen und die Koordination ehrenamtlichen Unterstützung dieses Personenkreises in Hövelhof eingerichtet werden sollte.“

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„Es zeigt sich immer wieder, dass die Flüchtlinge nicht die Begleitung bekommen, die sie aufgrund ihrer Fluchterfahrungen, ihrer Sprachschwierigkeiten und aufgrund des neuen und ungewohnten kulturellen Umfeldes benötigen“, führt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jörg Schlüter aus. „Unsere Anfrage hat ergeben, das derzeit keine fachlich ausgebildeten Mitarbeiter in der Gemeinde zur Verfügung stehen, die sich auch zeitlich ausreichend  um die soziale Betreuung der Flüchtlinge kümmern können.“

In Hövelhof haben sich verschiedene Vereine,  Kirchen und auch Einzelpersonen bereitgefunden, Hilfe zu leisten. Diese ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen  und zu koordinieren  sei sinnvoll und erforderlich, denken die GRÜNEN. Das eine Fachkraft von der Gemeinde eingestellt wird ist für die GRÜNEN ebenso denkbar, wie eine finanzielle Unterstützung einer entsprechenden Stelle bei einem Träger der freien Wohlfahrtsverbände, der bereits in der Flüchtlingsarbeit tätig ist.

„Wir meinen, dass gerade wegen der traumatischen Erfahrungen im Heimatland und der Probleme in einem kulturell fremden Umfeld neben der ehrenamtlichen Unterstützung auch eine professionelle Betreuung eingerichtet werden muss, so Brauckmann.  „Angesichts der schrecklichen menschlichen Schicksale der Flüchtlinge sollte auch die finanzielle Belastung der Gemeinde kein Thema sein.  Es ist zu bedenken, dass die rot-grüne Landesregierung im November 2014 die Leistungen für Asylbewerber und insbesondere die Unterstützung der Kommunen um 40 Mill. aufgestockt hat. Ab dem Jahr 2015 werden vom Land 183,046 Mill. Euro an die Kommunen für die Versorgung ausländischer Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Von den zur Verfügung gestellten Mitteln sind von jeder Kommunse zwingend 4,5 % ausschließlich für die soziale Betreuung der Flüchtlinge zu verwenden.“

„Zusätzlich können weitere Mittel aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beantragt werden. Dies ist z.B. in der Nachbargemeinde Schloß Holte-Stukenbrock so geplant“, so Schlüter abschließend.

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